Rollrasen oder Ansaat?

Es ist die ewig junge Frage, die vor dem Anlegen eines neuen Gartens beantwortet werden muss. Sowohl das Verlegen eines Rollrasens als auch die Ansaat mit Saatgut bieten Vorteile. Für welche Variante man sich am Ende entscheidet, hängt ganz von den individuellen Vorstellungen ab? Wünsche ich bei Baustellenabschluss bereits ein Endergebnis? Wie viel Zeit habe ich, um mich um den Rasen zu kümmern? Wie hoch ist mein Budget?

Grundsätzlich ist es so, dass sowohl das Verlegen von Rollrasen als auch die Ansaat bei guter Pflege, entsprechender Witterung und ausreichenden Lichtverhältnissen mittelfristig gute Ergebnisse liefern. Der größte Unterschied zwischen beiden Varianten liegt vor allem beim Weg dahin.

Faktor Zeit: Vorteil Rollrasen

Besonders Rollrasen hat in diesem Punkt große Vorteile. Bereits bei Baustellenabschluss erstrahlt der Garten in sattem Grün. Bei zu geringen oder ausbleibenden Niederschlägen muss das neue Grün in den ersten zwei bis drei Wochen dennoch täglich mit 15 bis 20 Litern pro Quadratmeter gewässert werden. Bei einer Wuchshöhe von 6 – 8 cm muss der Rasen zudem erstmals gemäht werden. Wichtig: Unbedingt scharfe Messer benutzen, um ausgefranste Wundränder an den Rasenblättern zu vermeiden und somit den gesunden Rasen zu erhalten.

Der Fertigstellungsaufwand hält sich also in Grenzen und die Fläche ist schon nach etwa drei Wochen nutzbar. Auch Fremdgräser werden bereits in den Rasenbaumschulen rechtzeitig entfernt. „Das ist ein entscheidendes Qualitätsmerkmal für Rollrasen“, sagt auch Gartenexperte Timo Schöneberndt.

Saatgut hingegen benötigt Zeit zum Anwachsen. Bei Baustellenabschluss ist die Saatfläche zunächst noch braun. In regelmäßigen Abständen muss nachgesät werden. Auch Fremdgräser müssen selbst entfernt werden. Zeitintensiv ist auch die Fertigstellungspflege. In den ersten drei bis vier Wochen nach der Aussaat ist die Saatfläche ausreichend feucht zu halten. Drei bis fünfmal am Tag jeweils 5 bis 10 Minuten wässern, ohne dass sich Pfützen bilden, muss eingeplant werden.

Gemäht wird erst bei einer Wuchshöhe von 8 bis 10 cm. Auch hier gilt: scharfe Messer benutzen. Ist der Rasen frisch gemäht, sollte mit 5 g/m2 Stickstoff gleichmäßig gedüngt werden. Bis die Rasenfläche final nutzbar ist, vergehen bei richtig durchgeführter Fertigstellungspflege rund vier bis sechs Wochen.

Faktor Kosten: Vorteil Ansaat

Das große Plus der Ansaat-Variante sind allerdings die Kosten. Während hochwertiger Rollrasen seinen Preis hat, ist Saatgut die kostensparende Alternative. „Der genaue Quadratmeterpreis für Rollrasen hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Dazugehören zum Beispiel die Verlegungsart, also von Hand oder Maschine, aber auch die Entfernung zum Auslieferungsort“, erklärt Timo Schöneberndt und ergänzt: „Am besten dazu direkt mit uns in Verbindung treten.“

Übrigens: Bei der Belastbarkeit einer Rasenfläche gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen Rollrasen und einer Ansaat. Trotzdem sollten sich im Vorfeld zur Nutzung des Rasens ausgiebig Gedanken gemacht werden. Es gibt nämlich unterschiedliche Gräsersorten, die entsprechend auch unterschiedlich belastbar sind. Bei intensiver Freizeitnutzung empfiehlt sich eine andere Gräsersorte als bei einem Zierrasen.